Ludger Trier
Ludger Trier, wurde 1936 in Köln geboren. Er machte eine handwerklichen Ausbildung und im
Anschluss daran eine kaufmännische Ausbildung und begann 1965 einen
Handel mit neuen Geländewagen. Der Trial-Sport mit Geländewagen wurde zu
seinem Hobby. Eine weitere Leidenschaft waren die Jagd und immer noch
die Musik – Den Sängerbund Sieglar leitet er als Vorsitzender bis heute.
Mit seinem Buch „Kölsche Krade“ (erschienen im 'Novum-Verlag) begann er
eine Trilogie, der die Bücher „Kölsche Krade auf der Jagd“ -->zweite
Auflage) und „Kölsche Krade in der Wüste“ (zweite Auflage, erschienen im
'bedeson-verlag) folgten.
Luzifer
Der Name Luzifer besteht aus der Zusammensetzung der lateinischen Wörter
Lux = Licht und ferre = tragen. Sinngemäß übersetzt heißt das:
"Lichtträger". Im Laufe der Zeit war im christlichen Sprachgebrauch
der Begriff Lucifer gleichbedeutend mit dem Namen des Teufels. Im 4.
Jahrhundert gab es einen Bischof mit Namen Lucifer, der später sogar
heilig gesprochen wurde. In der römischen Mythologie wurde Lucifer
als poetische Bezeichnung für den Morgenstern, also den Planeten Venus verwendet.
Demnach ist der Name nicht immer negtiv besetzt.Im Lucasevangelium
(10,18) wird Luzifer aufgrund eines Ausspruchs, den Jesu getan haben
soll, wiedergegeben: "Ich sah den Satan vom Himmel fallen wie einen
Blitz“. Erzengel Michael hat mit seinen Engeln Luzifer gestürzt,
nachdem er sich Gott gleichstellen wollte.
Der Maler Peter Paul Rubens hat den Höllensturz durch den Erzengel
Michael in einem Gemälde verewigt. Der Name Luzifer wird in der Literatur oft erwähnt, unter anderem bei
Goethe ((Dr. Faustus ) auch bei Thomas Mann ( Zauberberg ). In der
Satanischen Bibel von Anton Szandor LaVey bezeichnet dieser Luzifer
als einen der vier Kronprinzen der Hölle. In der klassischen Musik
schrieb der Komponist Johann Strauss eine Luzifer Polka. Bei
Karlheinz Stockhausens Opernzyklus Licht, ist Luzifer eine
Hauptfigur. Egal wie man über den Himmel und die Hölle denkt und dem
was dort vorhanden sein soll, es gibt auch dem einfachsten Gemüt zu
denken, dass Gott der Allmächtige und Allwissende, Schöpfer des
Himmels und der Erde, Luzifer als Erzengel neben sich ge duldet
haben soll oder überhaupt erst entstehen ließ, oder gilt auch im
Himmel das Sprichwort "Wo viel Licht ist, ist auch viel Schatten".
Auf Erden haben die Menschen Luzifer gefürchtet Im Mittelalter
verbrannte man diejenigen, die mit Luzifer in Verbindung gebracht
wurden. Für manch einen modernen Menschen fällt das ganze Kartenhaus
um Himmel und Hölle zusammen, sobald er über Luzifer nachzudenken
beginnt. Es ranken sich viele Geschichten um Luzifer. Hier eine aus
der Wahner-Heide, die von einem Hirsch handelt, der von den Jägern
den Namen Luzifer erhalten hatte. Am Rande der Wahner Heide bei der
Burg Wissem stand während der Hirschbruft ein starker Hirsch auf
einer Lichtung und beäugte dort stehende Hirschkühe, die er wohl
noch seinem Harem anschließen wollte. Den dabei stehenden jungen
Hirsch hatte er schnell verjagt. Ein Jäger, der zufällig in der Nähe
war, hat sich das Schauspiel angesehen und anschließend davon
berichtet. Auffallend an dem Hirsch war, dass er als Geweih zwei
starke etwas gebogene Spieße mit hellen Spitzen trug, die zwei tief
unten sitzende Augsprossen aufwiesen. In der Jägersprache bezeichnet
man solche Tiere als Mörder. Selbst kapitale Hirsche mit vielen
Enden an ihrem Geweih hatten beim Kampf mit diesem Hirsch keine
Chance lebend davonzukommen. Die Stangen sorgten mit ihren Spitzen
dafür, dass sie mit Wucht gestossen, weit in die Weichteile des
Gegners hineintrieben, ohne von einer Vereckung aufgehalten zu
werden. So fand man während der Hirschbruft manch schmählich
verendeten hervorragenden Geweihträger, den die Jäger lieber selbst
erlegt und deren Geweih sie gerne bei sich in der Jägerstube an der
Wand sehen würden. Jetzt kannte man den Verantwortlichen.
Mit den ersten kalten Nächten beginnt die Hirschbrunft. Luzifers Ruf
galt den Haremsdamen die es zu erobern und gegen andere Hirsche zu
verteidigen galt. Dieser Brunftschrei war gut zu erkennen, denn er
endet am Schluss ungewöhnlich in einer etwas höheren Tonlage. A. D.
im Oktober 1892 befand sich in der Wahner-Heide ein Troisdorfer
Jäger, von Beruf Dr. der Medizin, mit seinem Freund auf der Pirsch,
als sie vom Fliegenberg, einer der höchsten Erhebungen in der Heide,
einen Brunftschrei hörten. Der Tonlage nach ein junger Hirsch.
Darauf folgte unweit davon der unverwechselbare Ruf des Luzifer.
Beiden Jägern lief es eiskalt über den Rücken. Sollten sie
tatsächlich Luzifer zu Gesicht bekommen Der Freund hatte oben am
Hang eine Hirschkuh entdeckt und verständigte seinen Jägerfreund
leise flüsternd: "Da oben steht eine Hirschkuh, da könnte der
Luzifer in der Nähe sein. "Ich kann nichts sehen", flüsterte der
zurück. denn er konnte von seinem Stand tatsächlich, trotz
angestrengter Suche mit dem Fernglas, kein Rotwild entdecken. Um den
Hirsch anzulocken formte der Doktor seine Hände und ahmte den
Hirschruf nach. Nachdem sie, die Büchse im Anschlag zehn Minuten
gekniet hatten, wollte der Dok gerade aufstehen, als urplötzlich
zehn Meter vor ihm Luzifer auftauchte, mit seinem Geweih wütend den
Boden malträtierend. Er stand spitz zu ihm, es gab keine Möglichkeit
einen waidgerechten tödlichen Schuß anzubringen, da nur das Haupt zu
sehen war, der Körper war hinter einer Eiche versteckt. Gleich hatte
Luzifer begriffen, dass das kein Nebenbuhler ist, der geantwortet
hatte. Er drehte um und verschwand hinter einem Hügel, die ihm
nachgerufenen Flüche beachtete er nicht. Bei einem Heidebrand, bei
dem viele Jäger löschen halfen, sprang er plötzlich durch eine
Flammenwand auf die Jäger zu. Auf den Spitzen seines Geweihs ein
aufgespießter glühender Holzast. Hinter ihm sein Harem mit Alttieren
und Kälbern, ein grandioser Anblick. Keiner der Jäger hatte eine
Büchse zur Hand, so kam er wieder mal ungeschoren davon. Dieser
Hirsch hatte von den Jägern den Namen Luzifer bekommen, als aus dem
Flammenmeer aufgetauchter Lichtträger und Inkarnation des Bösen.
Jeder Jäger hatte das besondere Bestreben ihm das Lebenslicht
auszublasen. Aber es war wie verhext. Wenn ihn mal einer zu sehen
bekam, dann zog er gerade beim letzten Büchsenlicht aus dem Wald auf
die Wiese. Oder beim ersten Büchsenlicht in den Wald. Auch Genosse
Zufall half nicht. Irgendwann ward er nicht mehr gesehen, so
urplötzlich wie er aufgetaucht war, so verschwand er wieder. Auf
Nachfrage hatte man auch in den Nachbarjagden weder ihn gehört, noch
ihn gesehen. Es wurde glaubhaft versichert, dass er nicht erlegt
worden sei, glaubhaft deshalb, weil jeder Jäger diese Trophäe gerne
vorgezeigt hätte. Bei einem Jägerstammtisch in Troisdorf war er noch
lange im Gespräch, als der Doktor, der ihn in der Heide mal vor sich
hatte auf Kölsch sagte: " Dä hät sesch pistimp widder in sing Höll
verdröck" "Jo, do jehürter hin, hoffentlesch blieve och do", kam die
Antwort der anderen Jäger.